DJ werden

Was heute gang und gebe ist, daran war früher kaum zu denken. Schallplatten mit den Händen anzufassen, war das Größte. DJs wie Grandmaster Flash, Kool Herc und Grand Wizard Theodoren haben wir es zu verdanken, dass man die Massen inzwischen sehr vielseitig zum Tanzen bringen kann. Sie haben als Erste damit begonnen herumzuexperimentieren. Heutzutage gehören die Techniken Scratching, Looping, Break Beats und Punch Phrasing zum ganz normalen Handwerk eines Diskjockeys. Wenn auch du in die Welt der DJ-Kultur eindringen möchtest, solltest du die wichtigsten Techniken von Grund auf lernen. Beginne damit deine Grundfähigkeiten auszubauen, beschäftige dich mit dem richtigen Equipment und baue dir eine Fanbase auf, damit deine Karriere steil nach oben geht.

Welches Equipment ist notwendig?

Die wichtigsten Grundlagen

Die Grundausstattung einen jeden DJs sollte aus den folgenden Geräten bestehen:

  • zwei CD-Player (alternativ: zwei Plattenspieler oder einen DJ-Controller)
  • Lautsprecher
  • Kopfhörer
  • ein 2-Kanal-Mixer
  • ein Laptop oder Tablet

Weiterhin benötigst du:

  • eine umfangreiche Musikdatenbank/digitale Musiksammlung (alternativ: eine große Plattensammlung)
  • eine Mixing-Software

Beginne damit, dein Set strukturiert aufzubauen und spontane Titel miteinander zu mixen. Das Publikum muss von deinen Ideen mitgerissen werden und die Tanzfläche zum Beben bringen. Denk immer daran: Ein gefragter DJ legt nicht nur Songs auf, er lebt die Musik und hat Einiges zu bieten! Von ihm wird mehr Können erwartet, als man aus der heimischen Musikanlage kennt.

Als Erweiterung der Erstausstattung können später noch größere Boxen, ein Monitor und ein Mikrofon hinzukommen. Du kannst zudem in einen Midi-Kontroller, ein Audio-Interface und verschiedene Plug-Ins investieren. Entsprechend deinem Ziel sind die Möglichkeiten sehr flexibel und abwechslungsreich gestaltbar.

Analog oder digital auflegen?

Die standartmäßigen DJ-Setups bestehen aus Plattenspielern, um normale Schallplatten abzuspielen. Allerdings hat sich der Markt zunehmend auf digitale DJ-Sets eingestellt. Die Form des digitalen Mixens nimmt immer mehr zu. Natürlich habe beide Varianten Vor- und auch Nachteile. Um ein guter DJ zu werden eigenen sie sich aber gleichermaßen.

Die analoge, traditionelle Variante mit Plattenspieler erfordert das Erlernen von bestimmten Techniken. Hierbei wird beispielsweise mit der Nadel vom Plattenspieler die Schallplatte gescratcht. Für ein vielfältiges Programm und abwechslungsreiche Musik werden unzählige Platten benötigt. Besonders die Erstausstattung kann somit schnell sehr teuer werden.

Beim digitalen Setup liegt der Vorteil ganz klar in der Mobilität. Die kompakten Geräte sind handlicher und transportfähiger als zwei Plattenspieler. Mit der richtigen Software und einem BPM-Zähler ist es zudem deutlich einfacher zu lernen, wie die Übergänge der Beats funktionieren um sich stimmig anzuhören. Die Mischtechniken sind bei der digitalen Variante allgemein leichter zu erlernen, so dass man recht schnell ein guter DJ werden kann.

Die Mix-Software

Die Software-Programme Traktor oder Serato Scratch zeichnen sich zum Beispiel dadurch aus, dass sie jedes Musikformat auslesen können. Über ein Computer-Interface werden die Songs ganz einfach ausgewählt. Auch die namenhaften Hersteller wie Numark und Pioneer haben hervorragende Produkte auf den Markt gebracht. Das kostengünstige Programm Ableton ist für Anfänger sehr gut geeignet. Es verbindet den Mixing-Regler per USB und funktioniert so, wie man sich ein normales DJ-Set vorstellt.

Im Allgemeinen können die gängigen Software-Programme auf die Musiksammlung deiner Computerfestplatte zugreifen. Dadurch kannst du deine Platten- und CD-Sammlung erweitern und bist vielfältiger. Mit den Programmen kann man oftmals live Scratchen oder Loopen. Viele Programme verfügen auch über Delays und Halle, beinhalten Karaoke-Optionen und haben Kontrollmöglichkeiten in Echtzeit.

Ökonomisch planen

Auch wenn die Euphorie groß ist, beginne mit gebrauchten Plattenspielern und einem neuen Mixer. Das weitere Equipment ist nicht von größter Bedeutung. Die wichtigsten Investitionen sind ein guter Plattenspieler und Mixer. Es muss nicht alles von Anfang an das teuerste und Beste sein. Ergreife Gelegenheiten in der Gegend um dich mit fortgeschrittenen DJs auszutauschen. Wenn Sie ihre Tätigkeit genauso lieben wie du es planst, werden sie dir gern mit hilfreichen Insidertipps zur Seite stehen und dich vor unnötigen Fehlkäufen bewahren.

Das Heimstudio

Mach dir Gedanken über die Musikrichtung, die du auflegen möchtest. Du kannst bereits zuhause Playlists vorbereiten sowie Demos und Musik aufnehmen. Deine Technik für Zuhause sollte mit deinem Equipment für den Club zusammenpassen und sich gut ergänzen. Als Hip-Hop-DJ benötigst du zum Beispiel einen Scratch/Battle-Mixer, damit du Konkurrenzsituationen simulieren kannst.

Für den Gig

Bevor du zu einem Gig fährst informiere dich darüber, was du an Equipment benötigst. Bei einer Privatveranstaltung ist meistens keine Technik vorhanden und du musst dein vollständiges Equipment selber mitbringen. In einem Club ist oftmals bereits ein DJ-Set vorhanden und du benötigst nur noch deinen Laptop und die Mixing-Software. DJ-Schulen bieten Kurse zum Erlernen der verschiedenen Software an, da manche Software-Programme schwer selbst zu erlernen sind. Im Internet wirst du aber auch gut fündig. Viele Plattformen enthalten gute Anleitungen zum selber erlernen.

Die Musik-Kollektion

Als DJ brauchst du natürlich eine umfangreiche Musikauswahl. Die Zeiten von schlechten MP3-Downloads sind für dich hoffentlich längst vorbei. Um dein Publikum zu überzeugen, muss du Qualität abliefern und solltest deshalb ab und an auch bereit sein, in gute Musik zu investieren. Aber allein die Musikqualität reicht nicht aus. Bleib auf dem Laufenden, beobachte regelmäßig die Charts und halte die Ohren offen, was gerade angesagt ist. YouTube und spezielle Websites für DJs wie beispielsweise Beatport solltest du auch regelmäßig besuchen. Die folgenden Genres sollten zudem kein Fremdwort für dich sein: Trance, Techno, Electro, House, Glitch, Dark Alternative, Progressive, Breakbeat, Hardstyle, Hardcore, Downtempo, Jungle, Drum and Bass, Dubstep oder auch Hip-Hop.

Die Arbeit mit der Musik

Die BPM des Songs

BPM kommt aus dem englischen und heißt: beats per minute. Auf Deutsch bedeutet die Abkürzung Schläge pro Minute. Anhand der BPM kann bestimmt werden, wie einfach ein Song mit einem anderen Song gemixt werden kann. Viele Mixer beinhalten einen eingebauten BPM-Zähler. Die meisten DJ-Softwares berechnen dir die BPM. Dies ist zwar nicht immer zu hundert Prozent genau, aber dennoch leichter als die BPM mit einer Stoppuhr selbst auszuzählen. Mit der Zeit wirst du ein Gefühl für die Geschwindigkeit von Musikstücken entwickeln und kannst die Songs schneller oder langsamer laufen lassen. Die Technik nennt man pitchen. Durch die Anpassung der Geschwindigkeit harmonieren die Beats dann beim Mixen miteinander. Songs mit Gesang sollten aber nicht gepitcht werden, da sich dadurch die Tonart verändert und der Titel nicht mehr gut klingt.

Intros und Outros

Beim Mixen wird ein Musikstück in den nachfolgenden Titel hineingemischt. Das zumeist instrumentale Intro eines Songs am Anfang fließt in den ausklingenden Beat des vorgehenden Dance-Stücks über. Damit ein reibungsloser und melodischer Übergang möglich ist, müssen die BPM übereinstimmen. Der Blendregler ist dafür das, den ersten Song leiser und den zweiten entsprechend lauter zu machen.

Scratchen

Richtig zu scratchen will gelernt sein. Nicht alle Songs oder Teile von Titeln sind dafür geeignet. Aber man merkt glücklicherweise sehr schnell, wann es sich gut anhört und wann nicht. Bei der parallelen Arbeit mit mehreren Decks, hat du die Möglichkeit dich innerhalb von verschiedenen Songs auszudrücken. Aber Platten können auch nur zum Scratchen genutzt werden. Scratches haben unterschiedliche Tonhöhen. Es gibt Baby Scratches, Scibble Scratches, Drags und Scratches. Ein guter DJ lernt Sie alle.

Einfach beginnen

Als Anfänger solltest du vorerst nur zwei Songs miteinander mixen, die dazu nicht mehr als drei BPM auseinanderliegen. Die Mix-Software unterstützt dich dabei bei der Titel-Auswahl. Experimentiere so viel wie möglich mit den verschiedenen Möglichkeiten an Einstellungen deines Mixers. Füge Effekte hinzu, versuche dich an Loops und über mit der Togglefunktion (Umschalter) umzugehen. Einige Einstellungen sind bereits voreingestellt, andere sind handgemacht. Viele Effekte können auch in unterschiedlicher Form wiedergegeben werden.

Harmonische Übergänge zwischen den Songs

Dein Publikum möchte von einem Song in den nächsten hinein Tanzen, ohne harte Übergänge war zunehmen. Als DJ musst du lernen die aufeinander folgenden Songs beim Wechsel in der gleichen Geschwindigkeit abzuspielen. Über Kopfhörer kannst du den zweiten Song sehr gut anpassen und in den Wechsel einfließen lassen. Damit der Übergang stimmig ist, muss auch die Lautstärke der jeweiligen Songs reguliert werden. Der Titel, der herunter gemixt werden soll, läuft auf voller Lautstärke weiter. Der folgende Song wird dann langsam auf das gleiche Level gebracht und übernimmt ganz automatisch den Platz des auslaufenden und leiser werdenden Musikstücks. Songs mit Gesang sollten allerdings nicht gemischt werden. Das klingt nicht gut und ergibt komische Töne. Deshalb ist es wichtig, dass du dich mit deiner geplanten Playlist gut auseinandersetzt und die Intros und Outros deiner Songs im Repertoire gut kennst. Viele Softwares unterstützen dich dabei. Sie mischen deine Beats automatisch recht gut, wenn die Songs nur wenige Beats auseinanderliegen. Deshalb solltest du unbedingt lernen, wie das Handwerk manuell funktioniert.

Lerne das Handwerk richtig

Langfristigkeit

DJ werden kann grundsätzlich jeder. Aber um ein richtiger guter DJ zu sein, musst du viel Zeit investieren. Um die Musik anderer optimal aufzulegen und zu veredeln, sollte dir bewusst sein, dass es sich um kein Hobby handelt, dass man immer mal so nebenbei macht. Ein guter DJ kann eine steile Karriere vor sich haben, wenn er die Sache ernst nimmt und bereit ist sich über viele Jahre weiterzuentwickeln. Ein DJ muss nicht nur ein gutes Musikgefühl mitbringen. Auch die Arbeit mit dem Publikum und die verschiedenen Anforderungen der feiernden Masse bedienen zu können, erfordert jahrelange Erfahrung und zeichnet einen professionellen und gefragten DJ aus.

Spezialist oder Publikumsliebling

Natürlich könnte ein DJ jedes Publikum glücklich machen. Aber besonders, wenn du dich auf einen Musikstil spezialisierst, kannst du ein sehr gefragter DJ für diese Stilrichtung werden. Als Spezialist bleibst du deinem Stil treu und gehst weniger auf die Wünsche des Publikums ein. Du wirst in speziellen Clubs oder für bestimmte Festivals gebucht und hast dadurch vielleicht weniger Auftritte. Dafür hast du die Chance durch deine wachsende Fanbase zum Geheimtipp zu werden und dir wiederkehrende Auftritte sichern.

Als Publikumsliebling bist du sehr vielseitig und hast eine breite Auswahl an Musikstücken aller Genres. Auch wenn du vielleicht einige Radiosongs nicht mehr hören kann, besitzt du die Kunst den Wünschen deines Publikums jederzeit mit einem Lächeln auf dem Gesicht gerecht zu werden. Du hast ein gutes Gefühl den Musikgeschmack deiner Partygäste zu erahnen, bzw. nach einigen Songs herausgefunden und kannst dich somit schnell auf dein Publikum einstellen. Für kleine Feste, Privatpartys oder Hochzeiten wirst du gern gebucht, wenn sich herumgesprochen hat, was du kannst.

Beobachte andere DJs

Am besten lernst du von einem DJ, der für dich ein Vorbild ist. Achte auf alle Details. Wie geht er mit dem Publikum um und wie ist sein Handling mit den Songs? Die meisten DJs lieben ihre Arbeit sehr und tauschen sich gern mit Gleichgesinnten aus. Sprich dein Vorbild an, nachdem du einige Auftritte von ihm gesehen hast. Hinterfrage keine Oberflächlichkeiten, sondern spezielle Dinge, die dir aufgefallen sind. Wenn jemand merkt, dass du ernsthaftes Interesse zeigst, wird man sich bestimmt sehr gern mit dir unterhalten und auch wertvolle Tipps geben. An die großen und berühmten DJs wie Tiesto, Skrillex, David Guetta, Marshmello, Martin Garrix, Hardwell, Paul van Dyke, Armin von Buuren oder Calvin Harris wirst du persönlich kaum rankommen. Aber lass dich von ihrer Arbeit inspirieren und schau dir einige Tricks ab.

Viele Genres bedienen

Um deine Chancen für Gigs zu erhöhen, solltest du viele Genres bedienen können. Natürlich kannst du dir dabei auch als Spezialist einen großen Namen machen. Denn als Spezialist, der mehr als nur eine Stilrichtung beherrscht, stichst du aus der Masse heraus. Befasse dich auch immer mit der B-Seite, die sogenannten Deep Cuts, einer Platte. Das erweitert deinen musikalischen Horizont und kannst mit einem gesunden Mix jede Party am Laufen halten. Durch deine Vielseitigkeit wirst du dann nicht mehr nur von einigen kleinen Clubs in der Gegend gebucht, sondern bekommst höchstwahrscheinlich auch Anfragen für Hochzeiten, Familienfeste und weiteren Feierlichkeiten.

Aktuelle Trends beobachten

Ein guter DJ geht mit der Zeit. Er spielt keinesfalls immer die gleichen Lieder. Deshalb musst du immer auf dem Laufenden bleiben und die aktuellen Charts kennen. Beobachte die Entwicklung des Musiktrends und versuche einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wenn du im Radio, auf einem Festival, im Club oder einer Privatparty bist, solltest immer einen Zettel und Stift parat haben. Erstelle eine Liste über Songs die dir gefallen, wie du sie in deine Setlist einarbeiten kannst. Meist kommen die Ideen an den ungewöhnlichsten Orten. Und dafür solltest du gerüstet sein.

Eine Fanbase aufbauen

Feste Zeiten zum Auflegen

Um dir eine Fanbase aufzubauen, musst du regelmäßig auflegen. Am besten zu festen Terminen und in gleichbleibenden Locations. Wenn du einen angesagten gut besuchten Club findest ist das für den Anfang besser als immer mal wieder bei verschiedenen Gigs präsent zu sein. Suche nach Unternehmen, die dich zum Beispiel regelmäßig für Hochzeiten oder Familienfeiern vermitteln. Auch wenn das vorerst keine festen Termine für dich bedeutet, hast du dadurch dennoch die Chance einen Fuß in die Tür als DJ zu bekommen. Dein Name erreicht ein breites Publikum und gutes Feedback verschafft dir weitere Aufträge. Bei einigen Veranstaltungsorten werden DJs zwischen den Bandauftritten geordert. Das ist eine gute Gelegenheit um regelmäßig aufzulegen. Hör dich auch bei lokalen Radiosendern nach Möglichkeiten für Auftritte um.

Das Publikum kennen

Ein guter DJ hat ein Gespür dafür, auf welches Publikum er bei welcher Veranstaltung trifft. Im Club ist meist ein Motto vorgegeben, dass dann auch von den Gästen musikalisch erwartet wird. Du sollest auch wissen was die Stammgäste in der Lokation und der Inhaber selbst gern hören. Ein glückliches tanzendes Publikum erwirtschaftet im weitesten Sinne gesehen auch deine Gage und steigert zudem deinen Marktwert. Sei vorsichtig mit genrefremden Musikwünschen von Gästen, die nicht zu dem Abend passen. Wenn du in einem Hip-Hop-Club von einem Besucher, der dort eventuell zu erstem Mal ist, einen Songwunsch bekommst, der beim restlichen Publikum mit großer Wahrscheinlichkeit nicht angenommen wird, kann das die ganze Stimmung zum Kippen bringen, und dich im schlechten Licht dastehen lassen. Lege dein Augenmerk vordergründig auf die Stammgäste und mache sie glücklich. Bei einer Hochzeit wiederrum sollte der Musikgeschmack des Brautpaares im Vordergrund stehen. Sei darauf vorbereitet, dass zu solchen Anlässen oft langsamere und romanische Lieder gespielt werden. Wenn sich dir die Möglichkeit bietet den Veranstaltungsort vor deinem Auftritt zu besuchen, dann ergreife sie. So kannst du dich entspannter und individueller darauf vorbereiten, und den Gästen einen tollen Abend bereiten.

Die Vermarktung

Zu Beginn deiner Karriere solltest du so viele Gigs wie möglich annehmen. So lernst du die Vielschichtigkeit der Locations und des Publikums kennen, bleibst kreativ und frisch. Dein Interesse an neuen Dingen bleibt lebendig und deine Fanbase wächst ganz allein durch deinen vollen Terminkalender. Der DJ-Job hat keine regulären Arbeitszeiten und ist dennoch ein Fulltime-Job. Neben deinen Auftritten wirst du mit der Beantwortung von E-Mails und der Pflege von Social-Media-Accounts beschäftigt sein. Stell dir ein Pressekit zusammen, verteile Visitenkarten und vergrößere dein Netzwerk stets und ständig.

Die Internetpräsenz

Eine eigene Internetseite ist schön und du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen. Allerdings ist die Erstellung auch zeitaufwendig und du benötigt ein kleines Budget. Kostenfrei dagegen sind Accounts bei Facebook, Instagram oder Twitter. Poste regelmäßig deine Termine, Highlights von deinen Gigs und beantworte eingehende Nachrichten. Sei authentisch und bleib auf dem Boden. Echte Personen gewinnen schnell an Followern. Damit deine Fans dich noch besser kennenlernen können, kannst du deine Playlists auf Spotify oder iTunes mit ihnen teilen. Wenn ihnen gefällt, was dir gefällt, werden sie dich auch gern bei deinen Gigs besuchen und live erleben wollen.

Eigene Gigs finden

Anfänglich werden dich nicht die angesagtesten Clubs für hohe Gagen buchen wollen. Auch wenn du noch unbekannt bist, musst du dir aber nicht alles gefallen lassen. Einige Leute buchen Neulinge mit der Bedingung, dass eine garantierte Anzahl an Gästen in den Club kommen wird. Aber das ist nicht deine Aufgabe. Du bist DJ und kein Promoter. Die ersten Auftritte werden höchstwahrscheinlich auch nicht sehr gut bezahlt werden. Das kannst du ein paar Mal so hinnehmen. Aber meide solche Auftraggeber lieber, positioniere dich und beweise dein Können bei Veranstaltern, die deine Qualität zu schätzen wissen. Suche dir Auftritte in guten Clubs, auch wenn anfänglich an den eher schlecht besuchten Wochentagen. Zeige dich auch Partys von Freunden und vielleicht ergatterst du dadurch bezahlte Folgeaufträge.

Produzent werden

Wenn du dir als DJ einen guten Namen aufgebaut hast, kann du den nächsten Schritt angehen. Produziere deine eigene Musik. Das heißt nicht, dass du eigene Songs komponieren wirst, sondern dass du die Musiktitel von anderen mischen, remixen, neu editieren und besser machen wirst. Wenn du eigene Sachen produzierst, kannst du schneller Geld verdienen. Kontaktiere bekannte Plattenfirmen um deine Träume zu verwirklichen. Vielleicht bekommst du auch die Möglichkeit mit anderen Künstlern gemeinsam an dem zu arbeiten, was euch verbindet.

Hauptberuflich DJ werden

Die Ausstrahlung

In erster Linie entscheidet deine gespielte Musik über die Stimmung des Publikums. Aber du solltest genauso darauf achten, wie du dich präsentierst. Du wirkst schnell langweilig, wenn du nur vor den Plattentellern stehst und einen Song nach dem Anderen abspielst. Begeistere die Leute mit deiner Ausstrahlung, interagiere mit Ihnen und erhalte die nötige Aufmerksamkeit. Nimmt die Gruppendynamik überhand, solltest du dich dezent zurückziehen und dem Publikum die Bühne geben, die sie gemeinsam mit dir geschaffen haben.

Das Publikum lesen

Mit der Auswahl deiner Songs, kannst du eine Veranstaltung führen und in die richtige Richtung lenken. Zum Start solltest du auf leisere und langsame Titel zurückgreifen, im Mittelteil heizen jazzige Songs die Stimmung an und am Ende schließen Stimmungshits das Set passend ab. Versteife die nie auf deinen geplanten Ablauf. Du solltest merken worauf dein Publikum anspringt und das Genre vermehrt in deine Playlist einbinden, auch wenn es nicht vorher richtig eingeschätzt hattest. Wenn viele Kinder bei der Veranstaltung anwesend sind, solltest du nicht allzu viele langsame Lieder spielen, da den Sprösslingen sonst schnell langweilig wird und die Stimmung kippen kann. Auf Hochzeiten hingegen kommen sanfte und leise Töne häufig bestens an. Schnelle Titel machen die romantische Atmosphäre eher kaputt.

Professionelles Verhalten

Leider tummeln sich in der DJ-Welt viele schwarze Schafe. Unpünktlichkeit und eine schlechte Vorbereitung sollten für die Fremdwörter sein. Auch ein respektvoller und anpassungsfähiger Einsatz deiner Dienstleistung sollten für dich selbstverständlich sein. Auf einer Veranstaltung sind sehr viele Leute, die du nicht im Blick haben kannst. Stille Beobachter könnten künftig zu deinen neuen Auftraggebern gehören, oder aber auch schlecht von dir sprechen. Ein guter und professioneller DJ wird deutlich öfter gebucht, als ein unzuverlässiger Überflieger, der seinen Job mehr als nur einmal nicht ernst genommen hat.

In Acht nehmen

Das Publikum ist nicht immer gut drauf oder friedlich. In vielen Club ist der Großteil des Publikums, besonders zu späterer Stunde, betrunken oder steht unter Drogeneinfluss. Ignoriere Pöbeleien und undankbare Bemerkungen gekonnt, indem du sie mit einem freundlichen Lächeln zur Kenntnis nimmst und dich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Bei technischen Problemen solltest du die Fassung bewahren und versuchen das beste aus der Situation zu machen. Lass dich nicht von dubiosen Promotern beeindrucken und übers Ohr hauen.

Spaß haben

Für das Publikum ist nichts schlimmer als ein DJ der gelangweilt auf seinen Knöpfen rumdrückt. Begeistere die Gäste mit deiner Persönlichkeit. Zeig ihnen, dass du die Musik liebst die du spielst und zeige ehrliche Emotionen. Je mehr du dich verwirklichst und mitmachst, umso mehr wird dich auch dein Publikum lieben und Spaß haben.

Mit deinem Traum gutes Geld verdienen

Nach einigen Jahren mit guten und schlechten Auftritten, halbwegs akzeptabler und gebrauchter Ausstattung möchtest du nicht mehr nur kostendeckend bzw. für einen kleinen Gewinn auftreten, sondern auch eine angemessene Gage veranschlagen. Du konntest durch deine bisherigen Gigs einiges Geld beiseitelegen und kannst jetzt in hochwerte Ausrüstung investieren. Profis nutzen den Standartplattenspieler Technics 1200. Aber der Markt bietet noch deutlich bessere Geräte. So kommen schnell ein paar Tausend Euro zusammen. Aber über die Zeit hast du die Ausgaben schnell wieder drin, indem du deine Gagen neu verhandelst. Du musst dir bewusst sein, was du wert bist und so in die Gespräche mit deinen bisherigen Auftraggebern und Neukunden gehen. Vielleicht entlohnt man dir auch die Verpflegung oder Anfahrtskosten. Natürlich ist es nicht förderlich, wenn du abhebst, weil du seit einigen Jahren ganz gut gebucht wurdest, aber ein bisschen Selbstbewusstsein kann für deine DJ-Karriere nicht schaden.

Zum Abschluss noch einige Tipps und Hinweise

Plane deine Auftritte gewissenhaft, versuche mögliche Risiken vorherzusehen und nimm dir einen guten Freund mit zum Gig. Wenn du deine Geräte hoch genug aufbaust, besteht eine geringere Gefahr dafür, dass Gäste ihre Getränke darauf verschütten könnten. Deine Begleitung kann dir aus der Sicht des Publikums sagen, ob deine Musik zu laut oder zu leise ist. Zum Tanzen ist laute Musik wichtig, aber dennoch musst du die Balance finden, so dass sich das Partyvolk auch noch miteinander unterhalten kann. Um die Stimmung aufrecht zu erhalten, möchte das Publikum auch ab und an was von dir hören. Aber übertreib es nicht. Sie sind hauptsächlich zum Tanzen gekommen. Es könnte schwieriger werden, als gesagt, aber mit den richtigen Gigs, hast du schon halb gewonnen. Denn wenn du mit ehrlichem Spaß bei der Sache bist, spüren das die Gäste und der Abend wird automatisch ein Erfolg.

Teste zuhause immer wieder neue und verschiedene Effekte beim Mixen der Songs. Wenn du bekannte Hits nacheinander als Minigeschichte abspielst, ist dir ein überraschtes und jubelndes Publikum garantiert. Arbeite stets und ständig an dir, sei kreativ und entwickle deinen ganz persönlichen Sound, damit du von anderen DJs abgrenzt und einzigartig wirst. Bleibt dabei aber trotzdem auf dem Boden und lass keine abfälligen Bemerkungen über andere DJs fallen. Das spricht sich rum, und kann für dich zum Nachteil werden. Wenn du anfänglich nicht an die gut bezahlten Jobs rankommst, ist das nicht schlimm. Aber lass es nicht zur Gewohnheit werden, dass man dich mit einer minimalen Vergütung abspeist. Damit handelst du dir vielleicht den Ruf des billigen DJs ein und kommst nicht voran.